Die Anarchenkriege

Es ist unklar wie die Kirche auf die Existenz der Vampire aufmerksam wurde. Die Theorien dazu sind zahlreich und sollen an anderer Stelle diskutiert werden. Fest steht, dass die Inquisition am Ende des 14. Jahrhunderts ihre Jagd aufnahm und einen Ahn nach dem anderen und zahllose Neugeborene vernichtete. Die Ahnen versuchte sich mit ihren Bruten vor ihren Verfolgern zu schützen. Diese waren leichte Opfer für die Inquisitoren, die nur mehr Beweise und Wissen über die Vampire sammeln konnten. Ein Vampir führte immer zum Nächsten. So wie die Angst und Paranoia der Ahnen, so wuchs auch die Frustration und der Widerwille der Neugeborenen.
Patricia Bollingbroke griff 1395 mit einigen Verbündeten Hardestadts Burg an, als Hardestadt versuchte, die Anfänge der Maskerade und Traditionen durchzusetzen. Die Ahnen reagierten auf diesen Angriff und die Anarchenrevolte gewann immer mehr Anhänger unter den Neugeborenen, als die Ahnen versuchten ihren Nachwuchs mit härteren Gesetzen, Strafen und Blutsbänden zu kontrollieren.
Die Rebellen gewannen auch unter den Lasombra immer mehr Unterstützung. 1405 wurden die führenden Köpfe der Magister mit einem Schlag von Gratiano vernichtet oder sie mussten sich der neuen Bewegung anschließen. Das jüngste Kind Lasombras vernichtete danach seinen Erzeuger. Danach war der Clan der Lasombra als Ahnenmörder gebrandmarkt. Sie hatten keine andere Wahl mehr als sich der Anarchenbewegung ganz und gar zu verschreiben.
Der Tzimisce Lugoj Eidbrecher schaffte es 1413 sich von den Banden seiner Ahnen zu lösen und mit seinem Gefolge aus Unholden stürmte er eine Burg nach der anderen, da das Misstrauen der Ahnen untereinander größer war, als die Furcht vor ein "paar" Neugeborenen. Am Ende waren die meisten Ahnen der Tzimisce und ihr Ur-Ahn vernichtet, da sie keine gemeinsame Verteidigung bewerkstelligen konnten.
Die Assamiten trugen ihren Teil zu den Kämpfen bei. Sie strömten von Alamut herunter und begannen ihren Feldzug gegen alle Vampire in Europa.

Die Giovanni nutzten das Chaos um 1444 von einer Blutslinie zu einem vollwertigen Clan aufzusteigen. Die Camarilla befand sich noch in ihrer Gründungsphase und hatte keine Möglichkeiten auch dieses Verbrechen noch zu verfolgen. Also wurde eine Neutralitätsvereinbarung mit den Giovanni geschlossen, die besagte, dass die Giovanni sich zukünftig aus den Kämpfen des Dschihad heraushalten werden und sie zwang alle 16 Jahre ein Treffen des Inneren Zirkels der Camarilla in ihrer Hauptstadt Venedig zuzulassen.
1476 konnten einige Gargyle den Bann der Macht, den die Tremere über sie geworfen hatten, entkommen und versteckten sich in den Karpaten. Nicht wenige Tremere wurden auf dieser Flucht getötet.
Um die Verwirrung perfekt zu machen, nutzten auch noch viele die Gelegenheit in den Kriegswirren ihre eigenen ungeliebten Clansbrüder anzugreifen.
Die Anarchenkriege verschonten niemanden in Europa. Die Ahnen verloren ihre Gefolgsleute und Ressourcen in unablässigen Kämpfen und die Leute, die ihnen seit Jahrhunderten Gefallen schuldeten, wurden vernichtet. Die bisher bestehende Ordnung wurde umgestoßen. Die von ihren Fesseln befreiten Anarchen schwelgten in Diablerie und anderen Verbrechen, während manche Ahnen aus Angst vor Verrat ihre eigene Brut vernichteten. Dabei waren die Höhepunkte der Kämpfe noch nicht erreicht.